Die Vielfalt des Honigs

"Mit dem Begriff Sortenhonig sind Honige gemeint, deren botanische Quelle zum Grossteil aus einer einzigen Pflanze besteht; zu den bekanntesten unter ihnen gehören etwa der Edelkastanien- oder der Akazienhonig. Knapp die Hälfte der insgesamt 100 europäischen Sortenhonige haben in den Alpen ihre Heimat." (Textauszug aus dem Buch "Honig der Alpen", Autoren Johannes Gruber und Dominik Flammer).

Wie oben angedeutet, bestehen die Sortenhonige nicht zu 100% aus dem Nektar einer einzigen Pflanze, da die Bienen stets auch Anteile von anderen Pflanzen eintragen. Der Nachweis eines Sortenhonigs und seine Namensgebung erfolgen durch präzise Laboranalysen, bei denen der vorherrschende Anteil einer Pflanze einen definierten Prozentsatz übersteigen muss.

Jeder gute Honig ist einzigartig und das Abbild der Landschaft, in der er entstanden ist, denn die Bienen sammeln den Nektar und Honigtau nur im Umkreis von rund vier Kilometern um ihren Standort. Wenn die Honige von verschiedenen Standorten miteinander vermischt werden, um grössere Verkaufsmengen zu erzielen, geht der individuelle Landschaftscharakter des Honigs verloren.

Honigsorten unterscheiden sich aber neben der Herkunft auch nach Gewinnungsarten, Geschmack und Farbe. Wesentlichen Einfluss auf den Charakter eines Honigs hat die Tracht, also die Nektar- und Honigtauquelle, eines Bienenjahres. Somit gleicht keine Honigernte einer anderen.

Unterscheidung Blütenhonig und Waldhonig

Der Blütenhonig entsteht aus dem Blütennektar, einem zuckerhaltigen Saft von Pflanzen. Bienen und andere Insekten werden von dem süsslichen Duft der zuckrigen Flüssigkeit angezogen, sobald dieser sich im Nektarkelch gesammelt hat. 

Der Waldhonig hingegen wird aus Honigtau gewonnen, der zum Beispiel von Blatt- und Schildläusen gebildet wird. Die Insekten ernähren sich von dem Saft verschiedener Pflanzen und scheiden die überschüssige Flüssigkeit in Form von Honigtau wieder aus. Auf den Blättern, Nadeln und Zweigen bleibt so ein klebriger Film zurück, welchen die Bienen aufsaugen und im Bienenstock zu Honig verarbeiten. Zu dem Honigtauhonig gehören unter anderem Tannenhonig und Blatthonig. Im Gegensatz zum Blütenhonig ist der Honigtauhonig eher dunkel in der Farbe und würzig-herb im Geschmack.