Die visuellen Erscheinungsformen des Honigs sind sehr vielfältig. Generell unterscheiden wir zwischen flüssigem, crèmigen und festem resp. kristallisiertem Honig. 

Jeder Honig kristallisiert im Lauf der Zeit, manche Sorten innerhalb von wenigen Wochen, andere erst nach einigen Jahren. Das ist ein völlig natürlicher, positiver Vorgang und ein Anzeichen dafür, dass der Honig nicht stark erhitzt oder mikrofiltriert wurde. In Kaufhäusern finden Sie manchmal Honige, die mit Hitze behandelt oder gefiltert wurden, damit sie möglichst lange flüssig bleiben - diese Honige haben allerdings die meisten ihrer wertvollen Inhaltsstoffe durch die Behandlung verloren.

Wie schnell ein Honig fest wird resp. kristallisiert, hängt vor allem von seinen Fruktose- und Glukose-Anteilen ab. Bei überwiegenden Fruktose-Anteilen, wie z.B. beim Akazienhonig, kristallisiert der Honig erst nach sehr langer Zeit; bei hohen Glukose-Anteilen, wie z.B. im Rapshonig, erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Wochen. 

Vorsicht: Wenn sich an der Oberfläche des Honigs eine flüssige Schicht bildet, sollte der Honig rasch konsumiert werden, denn der hohe Wassergehalt dieser Schicht könnte zu einer Gärung führen. Ein gewölbter Deckel und ein Zischen beim Öffnen des Glases deuten auf eine bereits eingetretene Gärung des Honigs hin, was zum Glück äusserst selten vorkommt. Diese Honige sollten nicht mehr konsumiert werden.

Glücklich können Sie sich hingegen schätzen, wenn sich im kristallisierten Honig weisse Stellen zeigen (siehe Bilder unten von einem Berner Oberländer Honig, der weniger als ein Jahr alt ist). Diese sogenannte "Blütenbildung" zeigt, dass der Honig einen sehr niedrigen Wassergehalt hat, also äusserst sorgfältig vom Imker geerntet wurde und deshalb über viele Jahre hinweg problemlos haltbar ist.